Freitag, 27. Januar 2023 um 20 Uhr
Blasnost
Das Zürcher Sextett Blasnost hat eine Schwäche für zoologisch inspirierte Titel, frei nach dem Motto «Keine Ohrwürmer für Angsthasen!» - ein eigenwilliger und schräger Mix aus Jazz, Improvisation und Banda-Musik, der auch vor schwülstigen Tangos und kettenrasselndem Knastblues nicht halt macht.
Flavio Spirgi (Tuba, Komposition), Flavio Rohner (Altsaxofon, Flöten, Komposition), Roger Nickl (Trompete), Bill Gilonis (Bassklarinette), Martin Carl (Naturhorn), Dani Wacker (Bariton- und Bass-Saxofon)
04. Februar 2023 um 19:30 Uhr
Elisabeth Wandeler-Deck liest aus ihrem neuen Lyrikband VERSIONENLUST, ECHO
Präsentiert werden auch die für diesen Band entstandenen Zeichnungen von Jeanine Osborne
Freitag, 10. Februar 2023 um 19:30 Uhr
Mittwoch, 15. Februar um 19:30 Uhr
Martin Kunz im Gespräch mit Timon Georg Boehm
Das Sein zum Tode.
Nachdenken mit Martin Heidegger über die Relevanz des Todes für das eigene Leben.
«Der Tod als Ende des Daseins ist die eigenste, unbezügliche, gewisse und als solche unbestimmte, unüberholbare Möglichkeit des Daseins.» «Das Vorlaufen erweist sich als Möglichkeit des Verstehens des eigensten äußersten Seinkönnens, das heißt als Möglichkeit
eigentlicher Existenz.» (Sein und Zeit).
Wir werden uns mit unseren Gästen dem Rätsel des Todes und seiner Ausweglosigkeit stellen.
Dr. Dr. Timon Georg Boehm hat in Theoretischer Physik und in Philosophie promoviert. Er lehrte an der ETH und an der Zürcher Hochschule der Künste. Er ist Mitglied der Internationalen Nietzscheforschungsgruppe Stuttgart und Autor zahlreicher Bücher.
Freitag, 17. Februar um 19:30 Uhr
Markus Huber. Ein Gedenkabend des Ateliers
Besinnung. Gespräche bei einem Glas Wein und einer kleinen Stärkung.
Wir erinnern uns an einen eindrücklichen Menschen und großen Freund.
Das Zusammensein gestalten mit:
Serafin Heusser
Anatina Kunz
Martin Kunz
Christian Seiler
Jasmine Suhner
Anmeldung an Martin Kunz. Per sms 079 430 97 14 oder per mail info@kunstundphilosophie.ch
Salon Jullien geht weiter:
16. Januar 2023 um 19:30 Uhr
20. Februar 2023 um 19:30 Uhr
06. März 2023 um 19:30 Uhr
03. April 2023 um 19:30 Uhr
08. Mai 2023 um 19:30 Uhr
05. Juni 2023 um 19:30 Uhr
03. Juli 2023 um 19:30 Uhr
Wir laden weiterhin herzlich ein zu Lektüre und Diskussion eines Werks des französischen Philosophen und Sinologen François Jullien: Ein zweites Leben. Er stellt sich darin die Frage, wie ein "zweites Leben" als Fortsetzung des alten Lebens zu denken ist. Dabei geht es Jullien eher um einen neuen Anlauf als um eine Reduktion auf Weisheit und keineswegs um einen Ratgeber für ein Leben nach der goldenen Mitte.
"Wir gehen auf Abstand zu den Scheingefechten des Lebens und entdecken andere Inhalte", schreibt Ursula Renz in der NZZ. Um solcherart Entdeckungen soll es im Salon Jullien gehen. Kapitel für Kapitel, offen und humorvoll, wollen wir uns diesen Text lesend erschließen, das Gelesene beleuchten und diskutieren.
Voraussetzung: Neugier auf die Lesarten der anderen. Einstieg in die Lesegruppe jederzeit möglich.
Moderation: Alice Grünfelder, Sinologin, Germanistin, Übersetzerin und Schriftstellerin
Donnerstag, 23. Februar um 19:30 Uhr
Martin Kunz im Gespräch mit Jasmine Suhner, Dozentin an den Universitäten Zürich und Luzern
Where's Africa: That Hat
25. Februar 2023
30. März 2023 – mit Christoph Irniger
21. April 2023
Jeweils um 20:30 Uhr
Omri Ziegele Altsaxophon, Nai, Stimme
Yves Theiler Keyboards
Dario Sisera Schlagzeug, Perkussion
Nach erfolgreichen ersten zwei Jahren werden unsere regelmässigen Konzerte im Atelier für Kunst & Philosophie weitergeführt, etwas für Grossohrige, Hüpfende...
mit Gast Christoph Irniger Tenorsax
Donnerstag, 09. März 2023 um 19:30 Uhr
SONJA INDIN & BAND
AND THEN SHE WROTE- POETRY GOES JAZZ
„And then I wrote“ nach dem Standard von George Shearing. Worte oder Noten niederschreiben...
Im Projekt von Sonja Indin entstehen dabei Stücke um den thematischen Kern der Mutterrolle, im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Erwartungen. Die Art wie Sonja Indin feminine Attribute und Stereotypen in Musik übersetzt, überrascht dabei... klingt so vielleicht feministisch inspirierter Jazz?
Bei ihrem letzten Projekt hat sie sich mit Gedichten von Kurt Tucholsky und deren Vertonungen befasst. Nun wendet Sonja Indin sich weiblichen Dichterinnen zu und interpretiert deren Poesie mit jazzigen Klängen. Poetry goes Jazz!
Im Projekt kombiniert Sonja Indin Poesie mit Jazz- Harmonik. Zu hören sind mondäne Melodien, Dichtkunst und eine groovige Band. Und natürlich: pikante Poesie. Die Lyrikerin Elma Mitchell hat in „This Poem... is dangerous“ eine schöne Warnung formuliert. Niemand sei immun gegenüber Gedichten... „words can seriously effect your heart!“
Sonja Indin: Gesang, Komposition
Roman Tulei: Klavier, Komposition
Fridolin Blumer: Kontrabass
Peter Breibisch: Schlagzeug
Victoria Mozalevskaya: Saxophon - Special Guest
Kompositionen aus der Feder von Sonja Indin: Songs übers Wachsen, Werden und Wünschen. Einige Lieder sind aus der Perspektive der Mutter und Sängerin verfasst. Songs über grenzenlose Liebe und übers Grenzen Erfahren in der Erfüllung der Mutterrolle. Sonja Indin hat Glücksgefühle in Melodien festgehalten, aber auch versucht, den Zustand der Überforderung zu vertonen. Neu ist, dass eine Mutter über Episoden der Elternschaft sinniert und dabei Songs darüber entstehen!
„Expecting you- accepting you!... Sonja Indins Songversprechen für ihre Kinder komponiert. Die Eigenkomposition „Take good care- live to the limits“ widmet sich dem Paradoxon sich selber Sorge zu tragen und gleichzeitig in vollen Zügen leben zu wollen. „It all seems like nothing at all“ mäandert zwischen Rock Groove und Walking Bass. So klingt der alltägliche Spagat Elternpflichten mit Leichtigkeit zu meistern: ein Kunststück, das nicht immer gelingt.
„Sometimes it‘s hard being a mom“ ist ein ehrliches Stück der Sängerin, kontrastierend zum idealisiertem Mutterbild. Das Rabenmutter Klischee wird mit der nötigen Dosis Humor und Ironie begraben und das Imperfekte zum Normalzustand. „Clean the floor and buy some milk- never time to dress in silk...“ singt Sonja Indin in „It all seems like nothing at all“.
Drei Kompositionen des schweizer Saxophonisten George Robert (1960- 2016) hat Sonja Indin mit Texte versehen und mit der Band neu arrangiert. Darunter: „Rainbow“ - ein Lied von der flüchtigen Naturkraft, „Vers la fin de l’hiver (A Day in Paris)“ und „Mom‘s Song“- eine Ode an Mütter, die meist die Care- Work übernehmen.
Mittwoch, 15. März 2023 um 19:30 Uhr
Amella Jazz-Trio
Markus Kunckler, Kompositionen und Piano
Peter Hunziker, Bass
Johannes Hänggli, Schlagzeug
Im Jahr 1982 veranstaltete Jazz in Baden 2 Konzerte mit der Gruppe Odradek. Die Rhythmusgruppe dieser Band bestand aus dem Pianisten Markus Kunckler, dem Bassisten Peter Hunziker und dem Schlagzeuger Hannes Hänggli.
Die Gruppe löste sich später auf und alle gingen ihre eigenen musikalischen Wege.
2021, das heißt 39 Jahre später, fand diese Rhythmusgruppe als Trio wieder zusammen.
Das Jazz-Trio Amella war geboren. Das Repertoire des Trio’s enthält nebst ein paar Standards vor allem Stücke aus der Feder von Markus Kunckler. Einige sind ganz neu, andere sind im Laufe der vergangenen langen Jahre entstanden. Stilistisch reichen sie von düsteren Balladen, über Bossa Nova, Blues bis zu
Anklängen von Fusion Jazz.
Eintritt: Kollekte und Barbetrieb
Donnerstag, 16. März 2023 um 19:30 Uhr
Buch-Premiere
NachtMeerFahrt
Ein Weg in die Nähe des Todes und in die Fülle des Lebens
Das Buch erscheint im Bucher Verlag
Lilien Caprez liest aus ihrem Buch und ist im Gespräch mit und musikalisch begleitet von Martin Kunz, Künstler und Philosoph.
Plötzlich war sie in Lebensgefahr. Als Lilien Caprez nach einer ersten Operation kurz darauf notfallmäßig ein zweites Mal operiert werden musste, ging die Odyssee ihrer Befreiung unerwarteterweise einen Schritt weiter bis ganz nahe an die Grenze zum Tod.
In der Intensivstation kämpft sie nicht nur um ihr Überleben, sondern auch darum,
sich aus über Generationen weitergegebenen Lebensentwürfen loszureißen.
An der Schwelle zum Jenseits öffnet sich die Tür von der intellektuell schon lange
vorhandenen Vision eines eigenständigen und von Angst befreiten Lebens zu gelebter Realität ...
Ein Buch über den Prozess des Auflösens tief verborgener lebensfeindlicher
Überzeugungen und ein Wegbegleiter in die Nähe des Todes genauso wie in die Fülle des Lebens.
Lilien Caprez studierte Theaterwissenschaften in Berlin und stand nach der
Schauspielschule in München einige Jahre auf experimentellen Bühnen,
bevor sie an der Universität Zürich Psychologie und Ethnologie studierte.
Seither ist sie in ihrem Beruf als Psychologin tätig und hat ihre Schreiblust bis
vor Kurzem zurückgestellt - ausgenommen ihre zwei Meter Tage- und
Nachtbücher.
Als Organisationsberaterin war sie für sie verschiedene Einsätze in der
Entwicklungszusammenarbeit in Sri Lanka, Nepal und der Ukraine.
Zu ihrem Buch-Erstling hat sie die Erkenntnis angetrieben, dass ihre
Geschichte weit mehr ist als die Summe ihrer persönlichen Erfahrungen und
dass sie eine darüber hinausweisende archetypische Dimension berührt, die
in Gestalt des »Stirb und Werde« seit Menschengedenken Motor zu
Weiterentwicklung ist.
Im Anschluss Buchsignierung und Apero
Eintritt: Kollekte
24. März 2023 um 19.30 Uhr
Michael Arbenz piano solo
Auf „Reflections of D“ spielt Michael Arbenz, allein am Klavier, Duke Ellington’s Musik auf seine ganz eigene Art. Dabei verbindet er seine kreative Neugierde mit seinen vielfältigen Erfahrungen mit der Jazz-Tradition und Klassischer Musik.
Die Musik auf dem Album ist davon inspiriert, dass Duke Ellington ein musikalisches Universum kreierte, in dem Komposition und Arrangement die gleiche Bedeutung hatten wie sein Klavierspiel. Diese verschiedenen Blickwinkel benutzt Michael Arbenz, der ebenso als Komponist und Arrangeur tätig ist, dazu, verschiedene Ebenen von Ellington’s Musik zu beleuchten.
So wird zum Beispiel Ellington’s berühmtes „Take the „A” Train» mit einem neuen Groove und farbigen Harmonien angereichert, oder «Reflections in D» zu einer frei gestalteten Improvisation mit einem impressionistischen Flair. Bei einigen Stücken erweitert Michael das Klangspektrum des Klaviers mittels Overdub-Techniken und elektronischen Effekten. Auf diese Weise wird zum Beispiel «African Flower» zu einer schillernden Klanglandschaft oder «It Don’t Mean a Thing» zu einem groovigen Remix des Originals. Das Album endet mit dem Stück, mit dem Ellington ebenfalls seine Konzerte zu beenden pflegte, dem einzigen, das hier nicht von ihm selbst stammt: Billy Strayhorn’s «Lotus Blossom».
So spiegelt Michael Arbenz auf „Reflections of D“ Ellington’s Musik aus der Perspektive eines Musikers wieder, der in der Europäischen Musik verwurzelt ist, und Ellington ins 21. Jahrhundert transferiert.
Michael Arbenz spielte unzählige Konzerte und Tourneen in ganz Europa, Nord - und Südamerika und Asien, ist Gründungsmitglied des Trios VEIN und arbeitete zum Beispiel mit Greg Osby, Glenn Ferris, Dave Liebman, Marc Johnson, Wolfgang Puschnig und Andy Sheppard.
Auswärts! Nicht im Atelier, sondern im Hotel Beatus in Merligen am Thunersee
Dienstag, 18. April 2023 um 21 Uhr
Lesen?
Mit Nicola Steiner, Martin Kunz und Urs Heinz Aerni
Das Wort «Lesen» kann mit einem Buchstabenaustausch auf «Leben» ändern. Schlussfolgerung? Das eine kann das andere beeinflussen. Doch zum Besseren? Die Kunst der Schrift förderte die Aufklärung, löste Reformen und Revolutionen aus und ist ein Mittel der Propaganda. Dass das Lesen auch ein Lebensgenuss sein kann, darin sind sich unsere beiden Gäste einig.
Nicola Steiner, Gastgeberin in der Sendung «Literaturclub» auf SRF und 3sat.
Martin Kunz, Philosoph, Autor und Pianist.
Urs Heinz Aerni, Autor, Kulturvermittler, Vogelbeobachter und Journalist.
Infos und Reservation: Hotel Beatus Merligen, lmkt@beatusermitage.ch
https://www.beatus.ch/media/3081882/hb_kulturprogramm_2022_zickzack_rz_web.pdf
Donnerstag, 27. April 2023 um 19:30 Uhr
Martin Kunz im Gespräch mit David Sontòn Caflisch, Violinist und Komponist.
Gründer des Ensemble ö!.
Samstag, 29. April 2023 um 19:30 Uhr
Wolfarth Solo
Christian Wolfarth - percussion
Der Zürcher Perkussionist Christian Wolfarth ist Solist aus Leidenschaft. Seit 1991 spielt er regelmäßig Konzerte alleine. Die Reduktion seines Sets auf wenige ausgewählte Trommeln und Becken bedeutet für Wolfarth nicht ein Weniger an Klängen und Spielformen im Sinne eines Minimalismus, vielmehr erforscht der Musiker die spieltechnischen und klanglichen Möglichkeiten eines einzelnen Fells und Metalls bis in die letzten Winkel des klanglichen Spektrums und lotet somit die Vielfalt eines einzelnen Instrumentes aus. Dieser reduktionistische Maximalismus lädt zum genauen Hin- und Hineinhören ein und führt die Zuhörenden durch ungemein nuancierte Klanglandschaften.
Seine Schlagzeugkarriere begann Christian Wolfarth autodidaktisch als Rock- und Bluesdrummer, ehe er an der Swiss Jazz School bei Billy Brooks und später bei Pierre Favre am Konservatorium Luzern studierte. Dazwischen genoss er Kompositionsstudien bei Siegfried Kutterer in Basel. Neben seiner solistischen Tätigkeit arbeiter er in zahlreichen Ensembles an den Schnittstellen Improvisation, zeitgenössisch komponierter Musik und Jazz. Seine Arbeiten sind mittlerweile auf rund 50 Tonträgern dokumentiert.
Freitag, 3. Mai 2023 um 19:30 Uhr
Gedenkfeier für Jürg Amann.
Mit Bernhard Echte und Martin Kunz
Weitere Informationen über Jürg Amann finden Sie hier...
Foto: Jürg Amann an einer Lesung in der Schweizerischen Nationalbibliothek, 8. Juni 2011 (Foto: Simon Schmid NB)
Freitag, 12. Mai 2023 um 19:30 Uhr
ÜBER DAS STERBEN
Corina Caduff stellt ihr Buch "Ein letztes Buch. Autorinnen und Autoren schreiben über ihr Sterben" vor.
Immer mehr Schriftsteller:innen schreiben über ihre (tödlichen) Erkrankungen. Dabei bringen sie nicht nur ihren individuellen Sterbeprozess, sondern auch gesellschaftliche Bedingungen und Muster des heutigen Sterbens zur Darstellung. »Ein letztes Buch« versammelt Auszüge aus neun literarischen Sterbebüchern, die vorwiegend in den 2010er-Jahren erschienen sind. Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier...
Künstlerische Mitgestaltung des Abends:
Eva Wandeler zeigt Videoarbeiten, die im Forschungsprojekt «Sterbesettings – eine interdisziplinäre Perspektive» wo sie als Artist in Residence zu Gast ist, entstanden sind. Fragen des Verschwindens, des Spuren Hinterlassens und der Metamorphose prägen ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Ihre Arbeiten thematisieren auf performative Weise, unter Verwendung unterschiedlichster Materialien und Medien, Körperbilder und Manifestationen von gesellschaftlichen Erscheinungsbildern.
Vera Wenkert, Sopran und Martin Kunz, Klavier: Kindertotenlieder von Gustav Mahler.
Corina Caduff, 1965, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, ist Vizerektorin Forschung an der Berner Fachhochschule. Von 2004–2017 war sie Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste, 2005–2009 Mitglied des Literaturclub des Schweizer Fernsehens. Publikationen u.a. »Sterben und Tod öffentlich gestalten – Neue Praktiken und Diskurse in den Künsten der Gegenwart« (2022); »Kontext Sterben: Institutionen – Strukturen – Beteiligte« (Ko-Hg. 2022); »Wozu Vergänglichkeit? Elf Gespräche über Atome, Tod und schwarze Löcher« (2018).
Donnerstag, 16. Mai 2023 um 19:30 Uhr
Martin Kunz im Gespräch mit Thomas Schlag
Angst.
Wer kennt und fühlt sie nicht. Die Angst vor Veränderung, die Angst vor Nähe oder die Angst vor der Selbstwerdung. Und schließlich die Angst vor der Endgültigkeit. So die Unterscheidungen, die der Psychoanalytiker Fritz Riemann trifft.
Viel früher schon hat der Philosoph und Theologe Søren Kierkegaard (1813-1855) grundlegend Existenzielles zum Thema Angst gedacht. Unter anderem, indem er die Paradiesesgeschichte neu interpretierte und dabei auf Themen wie das Nichts und die Freiheit stiess. Im Zentrum steht der Mensch, der nicht eine festgelegte Essenz hat, sondern sich als verantwortliches, freies und sich selbst entwerfendes Wesen verstehen sollte: «Die Angst ist der Schwindel der Freiheit», formulierte der Existenzphilosoph. Und fährt treffend fort: «Aber weshalb diese Angst? Weil der Geist auf dem Gipfelpunkt des Erotischen nicht mit dabei sein kann.» Was bleibt dann noch zu leben?
Prof. Dr. Thomas Schlag hat eine Professur für Praktische Theologie an der Universität Zürich. Er ist Direktor des universitären Forschungsschwerpunktes Digital Religions.
DETAILS ZUM NÄCHSTEN KONZERT FOLGEN
Gefangen im Jasmin
Celan / Vivier
THEMA
Hier treffen zwei Künstler aufeinander, die sich zwar nicht gekannt haben, aber gleichzeitig in Paris gelebt und gewirkt haben und die eine starke Seelenverwandtschaft miteinander verbindet. Sowohl die Lyrik von Paul Celan, als auch die Musik Claude Viviers sind stets auf der Suche nach Wahrheiten, verborgen im Dickicht der eigenen Gedanken und stark geprägt von der eigenen Biographie. Obwohl beide ihr Leben lang gefangen waren von ihrer Lebensgeschichte, haben sie davon losgelöste Kunst in Reinform kreiert.
PROGRAMM
1. Teil
Claude Vivier (1948–1983)
Pièce pour Flûte et Piano (1975)
Paul Celan (1920–1970)
Auf nächtlicher Flur – Sonnenwende
Claude Vivier
Paramirabo (1978)
für Flöte, Violine, Violoncello und Klavier
Paul Celan
Hieroglyphe – Im Regen – Jenseits
Claude Vivier
Pièce pour Violon et Piano (1975)
2. Teil
Paul Celan
Lebenslied – Müdigkeit
Claude Vivier
Ojikawa (1968)
für Sopran, Klarinette und Schlagzeug
3. Teil
Claude Vivier
Pièce pour Violoncelle et Piano (1975)
Paul Celan
Aus der Zeit – Zwischenspiel
Claude Vivier
Pulau Dewata (1972)
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Paul Celan
Auch mich
BESETZUNG
Irina Ungureanu (Sopran)
Riccarda Caflisch (Flöte)
Manfred Spitaler (Klarinette)
David Sontòn Caflisch (Violine)
Christian Hieronymi (Violoncello)
Asia Ahmetjanova (Klavier)
Wir verstehen unter Philosophieren lustvolles Nachdenken.
Und unter Kunst - im weitesten Sinne? Ich fand keine andere Alternative als das „Künstlerleben“, wenn man darunter so etwas wie unumschränkte Individuation verstehen will, das selbstverantwortete exploratorische Lebensunternehmen….Es geht immer um die Herbeiführung eines Entbrennens, um Momente des vollen Inneseins. (Paul Nizon.)
Was Kunst im engeren Sinne ist, versuchen wir immer wieder zu ergründen, indem wir künstlerisch tätig sind.
Wir knüpfen bei unseren Sehnsüchten an und verwandeln Scheinantworten in echte Fragen.
Wir denken nach über das, was uns angeht. Was andere Denker und Denkerinnen dazu gedacht haben. Und wir denken weiter. Und trinken dazu.
Wir sind weder Erbsenzähler noch Schamanen. Wir genießen es, uns mit den Gästen in Denkschlaufen zu verhaspeln und uns wieder daraus herauszuspinnen.
Wir sind keiner Schulmeinung verpflichtet, wir wissen nicht so genau, wie viele Götter es gibt, aber wir laden sie ein, uns zu inspirieren, falls sie nicht gerade verreist
sind.
Wir lachen gerne. Aber wir meinen es ernst.
Martin Kunz und Markus Huber
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